Eine Website für Eva Siewert
Im Jahr der lesbischen Sichtbarkeit hat ein vierköpfiges Projektteam, ausgehend von der Berliner Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, eine Website mit Informationen zu Leben und Werk der lesbischen Berliner Schriftstellerin, Journalistin und Radiosprecherin Eva Siewert (1907–1994) erstellt. Noch vor wenigen Jahren galt Siewert als so gut wie vergessen, ihr Name war allenfalls in der Forschungsliteratur zur deutschen Homosexuellenbewegung der frühen Nachkriegszeit ein Begriff. Am 17. Dezember 2018 wird diese Website im Schöneberger Kunstraum Barbiche erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Erarbeitet wurde ein Internetauftritt, der Eva Siewert mit ergreifenden Texten zu Wort kommen lässt, in denen sich die Autorin der Liebesbeziehung zu Alice Carlé (1902–1943) sowie ihrer eigenen Haftzeit im Frauengefängnis (Barnimstraße 10) während des Zweiten Weltkriegs widmet. Carlé wurde Ende 1943 als Jüdin im Vernichtungslager Auschwitz ermordet, Siewert selbst überlebte den Zweiten Weltkrieg als „Halbjüdin“ in Berlin. Eingelesen wurden diese Texte von der Schauspielerin Sigrid Grajek, Illustrationen steuerte die Malerin Martina Minette Dreier bei. Raimund Wolfert, der die Recherchen zum Lebensweg Eva Siewerts 2015 initiiert hat, stellt in Zusammenarbeit mit der Webdesignerin Christine Olderdissen, Sigrid Grajek und Martina Minette Dreier die Wege der Forschung zu Eva Siewert in Wort und Bild vor.