Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Projekte

Unsere Projektwebseite zu „Hlas“ (Die Stimme)

Unsere neue Projektwebseite ist freigeschaltet! In den letzten Monaten hat sich die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft intensiv mit der historischen tschechoslowakischen LSBTIQ*-Zeitschrift „Hlas“ beschäftigt und präsentiert die Ergebnisse nun auf der Seite hlas-queermagazin.de. „Hlas“ war nach dem erzwungenen Ende aller deutschen Zeitschriften, die sich um die Belange homosexueller Männer und Frauen sowie von bisexuellen und trans* Personen bemühten, ab 1933 neben dem Schweizer „Freundschaftsbanner“ (später „Der Kreis“) weltweit die einzige Zeitschrift für Angehörige sexueller Minderheiten.

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Erschließung der tschechischen LSBTIQ-Zeitschrift „Hlas“ (1931–1938)

Esra Paul Afken und Raimund Wolfert werden im Herbst 2023 federführend für die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft ein neues Mikroprojekt betreuen. Inhaltlich geht es um die Zeitschrift Hlas (auch Nový hlas und Hlas přírody), die von 1931 bis 1938 in der damaligen Tschechoslowakei erschien. Sie war neben dem Schweizer Kreis (zunächst Freundschaftsbanner, dann Menschenrecht) die einzige europäische Zeitschrift, die sich während der NS-Zeit explizit an sexuelle Minderheiten richtete und schwule, bisexuelle, lesbische und transidente Themen verhandelte, wobei sie stets auch eine deutschsprachige Leser*innenschaft im Blick hatte.

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Frauen um Magnus Hirschfeld

Wer waren die Frauen, die Magnus Hirschfeld nahestanden und die ihn prägten? Mit welchen Frauen arbeitete er zusammen, und auf welche bezog er sich in seinen Schriften wie in seinen Vorträgen? Das sind nur drei Fragen, denen sich die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft auf einer neuen Übersichtsseite ihres Internetauftritts widmet, zumindest ansatzweise. Denn in aller Kürze lassen sich diese Fragen kaum beantworten.

Zu dem angefügten Foto etwa können wir mit Sicherheit nur sagen, dass die zwei Frauen links neben Hirschfeld seine Schwestern Recha Tobias und Jenny Hauck sind. Zudem lässt sich die Liste der Fragen fortsetzen: Mit welchen Frauen kam Magnus Hirschfeld nicht überein und warum? Und was hielten eigentlich Frauen von Hirschfeld und seinen Ausführungen – zu seinen Lebzeiten wie nach seinem Tod? Im Guten wie im Schlechten.

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Die Plünderung des Instituts für Sexualwissenschaft in der NS-Zeit

Das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste mit Sitz in Magdeburg hat der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. ein zweijähriges Forschungsprojekt bewilligt, das am 1. Oktober 2022 startet. Dr. Jens Dobler wird dieses Projekt durchführen. Das Vorhaben möchte den Ablauf der Enteignung und den zerstörten Bestand des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft so detailliert wie möglich rekonstruieren. Als Ergebnis entsteht ein bebildeter Katalog der verlorenen Sammlung, der vor allem Museen, Sammlungen und Auktionshäusern zur Überprüfung der eigenen Bestände dienen soll.

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Toni Ebel 1881–1961, Malerin – eine Spurensuche

| Toni Ebel, Selbstbildnis (1955). Copyright: Museum Utopie und Alltag, Beeskow. Foto: Thomas Kläber25. September 2022 bis 31. Januar 2023

Die Ausstellung Toni Ebel 1881–1961, Malerin – eine Spurensuche, veranstaltet von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. in Zusammenarbeit mit dem Sonntags-Club e.V., präsentiert künstlerische Werke Ebels in fotografischen Reproduktionen.

Toni Ebel genoss in den 1950er Jahren einen gewissen Bekanntheitsgrad. Nach ihrem Tod wurde es still um sie, bis ihr Name 2001 in Gesprächen mit einer Zeitzeugin auftauchte und Recherchen zu ihrem Leben und Werk anstieß. Für die Ausstellung konnten knapp zwanzig Werke zusammengetragen werden, die zum Teil in Form von zeitgenössischen Schwarz-Weiß-Fotografien vorliegen, weil die Originale verschollen sind.

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Obleute des WhK – Gesamtverzeichnis

Im Wissenschaftlich-humanitären Komitee (WhK) gab es ab 1904 Bestrebungen, eine Art kollektives Führungsgremium zu bilden. Es erhielt zunächst die Bezeichnung „Obmännerkommission“ und bestand aus sieben Personen. Später wuchs die Zahl auf siebzig Mitglieder. Das Obmännerkollegium wählte den Vorstand des WhK, und gemäß den Statuten der Organisation sollten in ihm möglichst viele Bevölkerungs- und Berufsgruppen vertreten sein. Auf der nachfolgenden Namensliste finden sich dementsprechend nicht nur Ärzte und Rechtsanwälte, sondern auch Schriftsteller, Industrielle, Kaufleute, Ingenieure, Mechaniker und andere. Grundsätzlich währte die Obmannschaft im WhK fünf Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit konnte sich jedes Mitglied der Wiederwahl stellen, und wer das Amt zehn Jahre bekleidet hatte, konnte zum Obmann auf Lebenszeit ernannt werden.

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Ausschreibung: MHG fördert Projekte zur Prostitutionsforschung

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. in Berlin ist von Stefan Hülsmann (1962–2017) testamentarisch zum Erbe bestimmt worden. Unter dem Namen Marc vom Freudenberg bzw. Marc of Frankfurt war er als Sexworker, Escort und Tantra-Masseur tätig und zugleich auf vielfältige Weise in der Prostituiertenbewegung engagiert. Marc setzte sich auf vielen Hurenkongressen, Tagungen und Konferenzen für die Professionalisierung und Weiterbildung von Prostituierten ein, bemühte sich um die gesellschaftliche Anerkennung der Prostitution und ergriff nicht zuletzt Initiativen zur Vernetzung der Sexarbeiter*innen. Wichtig war ihm insbesondere, dass Forschungsprojekte mit der Expertise von Selbsthilfe-Initiativen der Sexworker*innen entwickelt und durchgeführt werden.

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Monatsberichte des WhK 1902–1908

Die Monatsberichte des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (Charlottenburg–Berlin) sind eine reichhaltige Quelle zur Frühgeschichte der homosexuellen Emanzipationsbewegung nicht nur im deutschsprachigen Raum. Die einzelnen Monatsberichte sind jedoch bislang nur schwer zugänglich gewesen, in kaum einer öffentlichen oder wissenschaftlichen Bibliothek dürften sie vollständig erhalten sein. Auch weisen sie kein Inhalts-, Namens- oder Ortsverzeichnis auf. Die gezielte Recherche in den Ausgaben war deshalb von jeher aufwendig. Aus diesem Grund hat sich die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft entschieden, das gebundene Exemplar der Monatsberichte 1904–1908, das wir in unserer Sammlung haben, zu digitalisieren und interessierten Leser_innen und Forscher_innen zur Verfügung zu stellen.

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Aufruf zur Rehabilitierung von Dr. Hans Holbein

| Fotomontage: A. Zinn.

Seit der Reform des § 175 StGB sind fünfzig Jahre vergangen. Aus Anlass dieses Ereignisses fordern über fünfzig Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft die Rehabilitierung des thüringischen Juristen Dr. Hans Holbein (1864–1929). Die Unterzeichner des Aufrufs fordern das Land Thüringen, die Universität Jena und die Stadt Weimar auf, Dr. Hans Holbein zu rehabilitieren, das Vermögen der Holbein-Stiftung zu restituieren und es im Sinne des Stifters zu verwenden.

Initiatoren des Aufrufes sind Dr. Alexander Zinn (Universität Dresden), Prof. Dr. Rüdiger Lautmann (Universität Bremen) und Ralf Dose von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft. Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Christine Lieberknecht, Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen a. D.

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Wer war Eva Siewert?

Eva Siewert, in einer Zeichnung von Martina Minette Dreier

Ein Name, ein Foto, eine Handvoll Texte – die Ausgangslage für den neuen digitalen Gedenkraum war denkbar schwierig. Doch ein vierköpfiges Projektteam, ausgehend von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, hat sich der Herausforderung gerne gestellt. Seit Anfang 2019 lädt die Website In Erinnerung an Eva Siewert, finanziell gefördert von der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung gegen Diskriminierung (LADS), zum Schauen, Lesen, Hören, Stöbern und Entdecken ein. Besuchen Sie die Seite www.eva-siewert.de

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Wer ist wer in Magnus Hirschfelds „Die Weltreise eines Sexualforschers“?

1933 erschien im Schweizer Bözberg-Verlag Magnus Hirschfelds epochaler Bericht Die Weltreise eines Sexualforschers. Das Buch mache uns „bekannt mit den Hochzeits- und Ehebräuchen, Geburtssitten, Reifezeremonien, dieser ganzen von kultischen Feiern, von Glauben und Aberglauben umsponnenen Lebensgestaltung der Völker, die über die Erde hin unübersehbare Variationen aufweist“, pries der Verlag das Werk einst an. Doch uns heutigen bietet Hirschfelds Buch noch mehr. Der Leser / die Leserin begegnet in dem Buch einer Vielzahl von Namen: Persönlichkeiten, die Hirschfeld auf seiner Weltreise traf, die er hier kennenlernte oder auf die er sich in seinen Ausführungen bezog.

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Eugen Wilhelms Tagebücher – Editionsprojekt

Der Straßburger Amtsrichter und spätere Rechtsanwalt Eugen Wilhelm (1866–1951) war unter dem Pseudonym „Numa Praetorius” ein langjähriger Mitarbeiter des Wissenschaftlich-humanitären Komitees und der Jahrbücher für sexuelle Zwischenstufen. Auf Veranlassung der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft recherchierte Dr. Régis Schlagdenhauffen 2009 nach Familienangehörigen und dem Verbleib des Nachlasses von Eugen Wilhelm. Dabei stellte sich heraus, dass Eugen Wilhelm über Jahrzehnte hinweg Tagebücher geführt hat, die erhalten sind. Die Tagebücher werden von Régis Schlagdenhauffen und Kevin Dubout unter verschiedenen Aspekten ausgewertet und zur Edition vorbereitet.

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Familie Hirschfeld aus Pommern – Familiengeschichtliche Recherchen

Zahlreiche Mitglieder der weiteren Familien Hirschfeld und Mann werden an der einen oder anderen Stelle in Hirschfelds Werken erwähnt oder spielen zeitweilig eine Rolle im Institut für Sexualwissenschaft. In den letzten Jahren ist es gelungen, Daten für eine umfangreiche Stammtafel der Vorfahren von Magnus Hirschfeld und ihrer zahlreichen Nachkommenschaft zusammenzustellen. Diese Arbeit hatte und hat vor allem den Zweck, durch systematische Recherchen lebende Angehörige zu finden, bei denen evtl. noch Familienpapiere oder andere Dinge aus Hirschfelds Nachlass zu finden sein könnten.

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Hirschfelds Vermächtnis: Erschließung der Stiftungsakten

Als Magnus Hirschfeld 1919 mit der Errichtung einer Stiftung die Grundlage für das von ihm begründete Institut für Sexualwissenschaft schuf, verfügte er: „Für den Fall, dass die Stiftung […] aufgehoben werden sollte, soll das Stiftungsvermögen an die Universität Berlin oder, falls diese die Annahme ablehnt, an eine andere Hochschule fallen…“ Dieser Fall trat mit der Zerschlagung des Instituts durch die Nationalsozialisten am 6. Mai 1933 ein. Die Berliner Universität trat damals dieses Vermächtnis nicht an. Die Geschichte der Dr. Magnus Hirschfeld-Stiftung bis 1933 wird anhand der Stiftungsakte, die der Neugründungsversuche im Exil anhand von nachgelassenen Papieren Hirschfelds und Dokumenten in englischen Archiven nachgezeichnet.

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Magnus Hirschfelds Gästebuch aus dem Exil

In der Zeit seines Exils von 1933–1935 hat Magnus Hirschfeld ein Gästebuch geführt, das auf verschlungenen Pfaden seinen Weg in das Deutsche Literaturarchiv in Marbach gefunden hat. Seit Jahren arbeitet Marita Keilson-Lauritz an einer Edition von Hirschfelds Exil-Gästebuch. Inzwischen ist ihr Arbeitsexemplar des Gästebuchs – es war auch mehrfach in Berlin zu sehen – selbst ein spannendes Logbuch der Wege und Irrwege auf der Suche nach den Einträger_innen geworden. Die Liste der Personen ist nicht nur ein Who is who des Exils, das man mit Grausen wegen der Barbarei oder mit Bewunderung wegen der enthaltenen berühmten Namen zur Kenntnis nehmen kann.

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E2H

MHG-Logo

Angesichts der öffentlichen Diskussion um das Queere Kulturhaus – Elberskirchen-Hirschfeld-Haus (E2H) hatten wir die hier nachstehend wiedergegebene Erklärung zunächst den (noch) am Projekt eines Queeren Kulturhauses (E2H) als Grundlage für die Diskussion um die Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit zugestellt.
Wir sind nach wie vor überzeugt davon, dass es sinnvoll und notwendig ist, die zahlreichen in Berlin vorhandenen LSBTIQ*-Sammlungen und Archive an einem Ort gemeinsam nutzbar zu machen. Das wird allerdings nur auf einer neuen Grundlage möglich sein, nachdem schon vor dem Spinnboden die Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität, das Lili-Elbe-Archiv und das Schwule Museum ihre Mitarbeit aufgekündigt haben. Für uns steht die Sicherung und nachhaltige Bereitstellung aller Berliner LSBTIQ*-Sammlungen und -Archive für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit im Zentrum – ein kulturgeschichtlicher Schatz, den wir erhalten müssen und den Berlin bewahren sollte.

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