Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Wie trans* zum Menschenrecht wurde

Ein Rückblick auf 25 Jahre trans*Aktivismus

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In den späten 1990er Jahren bildeten sich Organisationsstrukturen, wie wir sie heute im Bereich des trans*Aktivismus kennen. Sie entstanden aus subkulturellen Kontexten, die in Berlin ein breites Spektrum bildeten und dieses Spektrum nun auch aktivistisch abbildeten als eine Vielfalt von trans*Lebenswirklichkeiten und Selbstverständnissen.

Das Bewusstsein von Nicht-Binarität gewann an Bedeutung. Hinzu kam eine Politisierung, die den Kampf um trans*Rechte in den Menschenrechtsdiskurs einband. Und schließlich ging die Deutungshoheit auf trans* über. Wir wurden zu Expert*innen in eigener Sache – das war neu und revolutionär. Warum die letzten 25 Jahre der trans*Bewegungsgeschichte zur Erfolgsgeschichte werden konnten, das wird der Vortrag zu beantworten versuchen. Wichtige Stichworte darin werden sein – zum Beispiel Wigstöckl, trans*Tagungen, Transgender Netzwerk Berlin (TGNB).

Nora Eckert, geboren 1954 bei Nürnberg, lebt seit Ende 1973 in Berlin, startete 1976 ihre Transition und lebt seither als trans*Frau. Nach Jahren der Nachtarbeit folgt 1982 die Rückkehr ins Tagleben als Frau. Sie arbeitet zunächst als Sekretärin und begann nebenher eine journalistische Karriere mit zahlreichen Buchpublikationen zu opern- und theatergeschichtlichen Themen. Sie ist heute trans*aktivistisch unterwegs und Vorständin beim Bundesverband Trans* und bei TransInterQueer e.V. 2021 erschien ihr Memoir „Wie alle, nur anders“ im Verlag C. H. Beck München.