Carl Theodor Hoefft, Dr. phil., Privatlehrer
Zur Biografie
Über den Lebensweg Carl Theodor Hoeffts liegen heute nur wenige Angaben vor. Hoefft wurde 1855 als Sohn des Wundarztes Carl Moritz Hoefft und dessen Ehefrau Johanna Willhelmina (geb. Ruge) in Hamburg geboren. 1891 legte er an der Universität in Straßburg eine Inauguraldissertation zu einem literaturhistorischen Thema vor.
Carl Theodor Hoefft war seit 1901 Leiter des Hamburger Subkomitees des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), das offenbar nur kurz existierte. Um diese Zeit wohnte er unter der Anschrift Börsenbrücke 7. Obwohl Hoefft in Hamburg keine nennenswerten organisatorischen Tätigkeiten entwickelte, blieb er dem WhK bis an sein Lebensende verbunden. Hoefft wurde 1921 zum „Obmann auf Lebenszeit” ernannt, und im Jahr darauf wurde er in einem Bericht des WhK zu den „Ehrenmitgliedern” der Organisation gezählt.
Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt gründete Carl Theodor Hoefft den „Dr. phil. C. Th. Hoefft-Verein für Kunst und Wissenschaft e.V.”, der nach eigenem Anspruch der „Ausbildung der Jugend auf literarischem und künstlerischem Gebiet” diente. Dieser Verein bestand nachweislich noch 1927, dem Sterbejahr Hoeffts. Carl Theodor Hoefft verbrachte die letzten Monate seines Lebens in einem Altersheim in Hamburg-Hamm. Die Trauerfeier für ihn fand im Krematorium zu Hamburg-Ohlsdorf statt.
Aus Hoeffts Besitz stammt ein Magnus Hirschfeld nach Hoeffts Tod übergebenes Konvolut mit Unterlagen, das später in das Kinsey-Institut in Bloomington, Indiana, gelangte und als „Hirschfeld Scrapbook” bekannt wurde. Das „Scrapbook” wurde erstmals von Friedemann Pfäfflin genauer untersucht.
Weiterführende Literatur
Pfäfflin, Friedemann und Manfred Herzer (1998): Monatsberichte des Wissenschaftlich-humanitären Komitees 1902 und 1903, in: Capri. Zeitschrift für schwule Geschichte Nr. 26, S. 2-21.