Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

TGIF: Trash Goddess in Film

Zum 150. Geburtstag von Magnus Hirschfeld am 14.5.2018

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Der einst weltbekannte deutsche Sexualwissenschaftler und Vater der Schwulenbewegung, Magnus Hirschfeld (gest. 1935), von der amerikanischen Presse »Einstein des Sex« genannt, hätte am 14. Mai seinen 150. Geburtstag gefeiert. Die TGIF ist glücklich und stolz, in Kooperation mit der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, einmalig im Hirschfeld-Monat die Filmbiografie von Rosa v. Praunheim erneut auf die große Leinwand zu bringen.

Mit Kai Schumann talken wir darüber, was er aus seiner Rolle des jungen Magnus mitgenommen hat, mit Dr. Jens Dobler plaudern wir über Hirschfelds Erbe und Nachlass, Tima die Göttliche, Darstellerin der Haushälterin Dorchen, singt von den Anfängen der deutschen Schwulenbewegung, und als besonderer Star hat Hirschfelds Tunten-Identität Tante Magnesia eine Sonderrolle als Popcorn-Girl.

Vorfilm: Der vorletzte Gang

D 2013, Idee, Text, Realisation: Lorna Johannsen
Es gab ihn, diesen vorletzten Tag, als noch so etwas ähnliches wie Alltag möglich war…, vor dem letzten…, dem Klingeln an der Haustür, vor der Deportation.
Im Gedenken an alle Opfer des NS-Regimes, die versuchten ein Leben zu haben bis zum Schluss.

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Talk & Show mit Kai Schumann (Schauspieler), Dr. Jens Dobler (Vorstandsmitglied d. Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft), Tima die Göttliche (Tunten-Urgestein) & Tante Magnesia (Popcorn-Tante)

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Hauptfilm: Der Einstein des Sex

D/NL 1999, R: Rosa v. Praunheim, D: Kai Schuhmann, Friedel von Wangenheim, Ben Becker, Otto Sander, Monika Hansen, Tima d. Göttliche, 100 Min., Ventura Film
Rosa v. Praunheim: „Dies ist, glaube ich, mein konventionellster Film. Manche wird es vielleicht enttäuschen, dass der Film eine richtige Geschichte mit spannenden Charakteren erzählt, bei der man am Schluss auch weinen kann. Ich wollte, dass die historische Figur Magnus Hirschfeld ernst genommen wird und die Sittengeschichte der Jahrhundertwende glaubhaft wirkt. Vielleicht kann mein Film dazu beitragen, dass der Name Hirschfeld wieder bekannter wird und die Nazis nicht recht behalten, die alles taten, damit sein Name vergessen wird.“

Rascher Aufstieg und frühes Leid, politischer Furor und privates Desaster, erfreulich konventionell erzählt vor dem politischen Hintergrund der Weimarer Republik – ein filmisches Poesiealbum aufrechten Empfindens. (Kultur Spiegel) Ein lobenswerter Versuch, der bisweilen ausgesprochen dilettantisch ausfällt. Immerhin wurde die Rolle des alternden Titelhelden erstaunlich kontrapunktisch erarbeitet, wodurch die naheliegende Heroisierung auf wohltuende Weise unterlaufen wird. Stattdessen vermittelt der Film, dass der Pionier der Toleranz nicht aus abstrakter Weltverbesserei heraus gelebt hat, sondern aus einem tiefverwurzelten höchst individuellem Humanismus. (film-dienst)

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Einlass: 19 Uhr • Beginn: 20 Uhr
Eintritt frei • Popcorn gratis • Spenden erwünscht