Institut für Sexualwissenschaft (1919-1933)eine Online-Ausstellung der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Aufklärungsarbeit

Magnus Hirschfeld und das Institut für Sexualwissenschaft besitzen in der Weimarer Republik einen überaus hohen Bekanntheitsgrad, der vor allem auf die populäre Verbreitung von sexualwissenschaftlichem Wissen beruht. Neben ungezählten Aufklärungsvorträgen durch die Mitarbeiter des Instituts im In- und Ausland und den überaus beliebten Führungen durch die Sammlung des Instituts 4 , bedient sich das Institut schon früh der Licht- und Laufbildtechnik für seine Aufklärungsarbeit. Für Lichtbildserien, die im Institut erstellt werden, und Filme gibt es im Institut Vorführgeräte.

Filme
Der bekannteste unter Hirschfelds Mitwirkung entstandene Film ist “Anders als die Andern” (1919) 1 2 . Seine Vorführung ist vielerorts Anlass zu Protesten. Mit der Wiedereinführung der Filmzensur im Mai 1920 wird der Film nur noch zur Vorführung zu wissenschaftlichen Zwecken und in geschlossenen Veranstaltungen zugelassen.

“Anders als die Anderen” ist nur noch fragmentarisch erhalten; ebenso “Gesetze der Liebe – Aus der Mappe eines Sexualforschers” (Humboldt-Film, 1927), der durch die Schnittauflagen der Prüfstellen völlig verstümmelt ist. Hirschfeld nennt in der Geschlechtskunde weitere Filme, an denen er mitgewirkt hat, die aber völlig verschollen sind: “Die Prostitution”(Oswald-Film), “Das Recht auf Liebe” (Hegewald-Film), “Vererbte Triebe” (Hom-Film), “Mann oder Weib” (UfA). Berichtet wird auch von zwei sogenannten Steinach-Filmen (einem wissenschaftlichen und einem populären).

Publikationen
Die Liste von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikationen, die aus dem Institut heraus entstehen ist immens.
Schwierig gestaltet sich vor allem die Herausgabe von Schriftenreihen und Zeitschriften. Zweimal gibt es Ansätze für eine wissenschaftlich orientierte Schriftenreihe mit dem Titel “Sexus”. Es erscheinen aber nie mehr als ein oder zwei Nummern. In der seit 1905 erscheinenden sexualwissenschaftlichen Zeitschrift “Geschlecht und Gesellschaft”, die ab 1920 durch den Institutsmitarbeiter Freiherr von Reitzenstein herausgegeben wird, wird das Beiblatt “Sexualreform” zum offiziellen Mitteilungsblatt des Instituts. Das “Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen” bzw. später die “Mitteilungen des Wissenschaftlich-humanitären Komitees” werden zwar im Institut herausgegeben, erreichen aber nur die Vereinsmitglieder.

Nachdem ab 1927 eine größerer Zahl von Zeitschriften zu sexuellen Themen erscheinen – die aber immer wieder von der Zensur bedroht werden -, gründet auch Hirschfeld zusammen mit Maria Krische Anfang 1929 eine eigene populärwissenschaftliche Zeitschrift mit dem programmatischen Titel “Die Aufklärung” 3 .

Ludwig Levy-Lenz redigiert von 1929 bis 1932 “Die Ehe”, in der viele Beiträge aus dem Institut für Sexualwissenschaft erscheinen.

Durch die Mieter Willi Münzenberg und Babette Gross hat das Institut Zugang zu den Publikationen des Neuen Deutschen Verlags, zur “Arbeiter-Illustrierten Zeitung” und zur kommunistischen Presse.

Aufklärungsarbeit
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Aufklärungsarbeit

Magnus Hirschfeld und das Institut für Sexualwissenschaft besitzen in der Weimarer Republik einen überaus hohen Bekanntheitsgrad, der vor allem auf die populäre Verbreitung von sexualwissenschaftlichem Wissen beruht. Neben ungezählten Aufklärungsvorträgen durch die Mitarbeiter des Instituts im In- und Ausland und den überaus beliebten Führungen durch die Sammlung des Instituts 4 , bedient sich das Institut schon früh der Licht- und Laufbildtechnik für seine Aufklärungsarbeit. Für Lichtbildserien, die im Institut erstellt werden, und Filme gibt es im Institut Vorführgeräte.

Filme
Der bekannteste unter Hirschfelds Mitwirkung entstandene Film ist “Anders als die Andern” (1919) 1 2 . Seine Vorführung ist vielerorts Anlass zu Protesten. Mit der Wiedereinführung der Filmzensur im Mai 1920 wird der Film nur noch zur Vorführung zu wissenschaftlichen Zwecken und in geschlossenen Veranstaltungen zugelassen.

“Anders als die Anderen” ist nur noch fragmentarisch erhalten; ebenso “Gesetze der Liebe – Aus der Mappe eines Sexualforschers” (Humboldt-Film, 1927), der durch die Schnittauflagen der Prüfstellen völlig verstümmelt ist. Hirschfeld nennt in der Geschlechtskunde weitere Filme, an denen er mitgewirkt hat, die aber völlig verschollen sind: “Die Prostitution”(Oswald-Film), “Das Recht auf Liebe” (Hegewald-Film), “Vererbte Triebe” (Hom-Film), “Mann oder Weib” (UfA). Berichtet wird auch von zwei sogenannten Steinach-Filmen (einem wissenschaftlichen und einem populären).

Publikationen
Die Liste von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikationen, die aus dem Institut heraus entstehen ist immens.
Schwierig gestaltet sich vor allem die Herausgabe von Schriftenreihen und Zeitschriften. Zweimal gibt es Ansätze für eine wissenschaftlich orientierte Schriftenreihe mit dem Titel “Sexus”. Es erscheinen aber nie mehr als ein oder zwei Nummern. In der seit 1905 erscheinenden sexualwissenschaftlichen Zeitschrift “Geschlecht und Gesellschaft”, die ab 1920 durch den Institutsmitarbeiter Freiherr von Reitzenstein herausgegeben wird, wird das Beiblatt “Sexualreform” zum offiziellen Mitteilungsblatt des Instituts. Das “Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen” bzw. später die “Mitteilungen des Wissenschaftlich-humanitären Komitees” werden zwar im Institut herausgegeben, erreichen aber nur die Vereinsmitglieder.

Nachdem ab 1927 eine größerer Zahl von Zeitschriften zu sexuellen Themen erscheinen – die aber immer wieder von der Zensur bedroht werden -, gründet auch Hirschfeld zusammen mit Maria Krische Anfang 1929 eine eigene populärwissenschaftliche Zeitschrift mit dem programmatischen Titel “Die Aufklärung” 3 .

Ludwig Levy-Lenz redigiert von 1929 bis 1932 “Die Ehe”, in der viele Beiträge aus dem Institut für Sexualwissenschaft erscheinen.

Durch die Mieter Willi Münzenberg und Babette Gross hat das Institut Zugang zu den Publikationen des Neuen Deutschen Verlags, zur “Arbeiter-Illustrierten Zeitung” und zur kommunistischen Presse.