Denkmale für Magnus Hirschfeld, das WhK und das Institut für Sexualwissenschaft in Charlottenburg und Tiergarten
Auf Initiative der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft wurden in Berlin zwei Denkmale für Magnus Hirschfeld und sein Institut für Sexualwissenschaft aufgestellt:
Gedenktafelprogramm
Auslöser für die Entstehung der beiden Denkmale für Magnus Hirschfeld und das Institut für Sexualwissenschaft war der Streit um eine Gedenktafel, die die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft im Rahmen des Gedenktafelprogramms der Berliner Sparkasse 1987 an Hirschfelds früherem Wohnhaus in Charlottenburg anbringen lassen wollte. Nachdem die Hauseigentümer Einwände gegen die Erwähnung der Bedeutung Hirschfelds für die Homosexuellenbewegung auf der Tafel erhoben und die Anbringung der Tafel nicht genehmigt hatten, zog sich die Diskussion um eine andere Form des Gedenkens lange hin. Am Fehlen eines Gedenkortes für Hirschfeld in Berlin scheiterte noch 1993 eine vom damaligen Gesundheitssenator Peter Luther (CDU) beabsichtigte Ehrung zu Hirschfelds 125. Geburtstag. Im Sommer 1993 beschloss die BVV Charlottenburg, ein Denkmal auf dem öffentlichen Straßenland vor dem Gebäude aufzustellen. In dem vom Bezirksamt berufene Beratungsgremium entstand dann aufgrund der vorgelegten Entwürfe die Idee, nicht nur am Gründungsort des WhK in Charlottenburg, sondern auch am Ort des Instituts für Sexualwissenschaft ein Denkmal zu errichten.
Denkmal in Charlottenburg
Dieses Denkmal wurde von Emanuel Scharfenberg (1932-2006) nach einem Entwurf von August Jäkel (1930-1994) geschaffen und 1995 am Ort des früheren Wohnhauses Hirschfelds in Charlottenburg (heute: Otto-Suhr-Alle 93), aufgestellt, dort wo – damals lautete die Adresse Berliner Str. 104 – 1897 das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee gegründet wurde.
Denkmal für das Institut für Sexualwissenschaft am Spreeufer hinter dem Haus der Kulturen der Welt.
Auch dieses Denkmal wurden durch Spenden finanziert und mit Unterstützung des Bezirksamts Tiergarten von Berlin realisiert. Standort ist das Bettina von Arnim-Ufer Es wurde von dem Bildhauer Georg Seibert geschaffen und am 6.7.1994 – dem 75. Jahrestag der Gründung des Instituts für Sexualwissenschaft – enthüllt. Der Platz am Bettina von Arnim-Ufer wurde gewählt, weil die Aufstellung am Ort des früheren Institutes wegen der damaligen Baumaßnahmen für das neue Kanzleramt nicht sinnvoll war.
Redner bei der Enthüllung waren Prof. Dr. Helmut Kentler, der damalige tiergartener Volksbildungsstadtrat Jörn Jensen (Bündnis 90/Die Grünen) , Gisela von der Aue (SPD-Fraktion der BVV Tiergarten) und Roland Hirsch für die Berliner Regionalgruppe der HuK, der auch die Spendenkampagne organisiert hatte.