Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

Stolperstein für Dr. Felix Abraham

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Am 12. November 2016 wurde vor dem Haus Gritznerstraße 78 in Berlin-Steglitz ein Stolperstein für Dr. Felix Abraham (1901–1937) verlegt. Abraham kam Ende der 1920er Jahre als letzter der noch von Magnus Hirschfeld persönlich berufenen Ärzte an das Institut für Sexualwissenschaft. Hier machte er sich vor allem durch die Beratung von Transvestiten und Transsexuellen einen Namen.

Nach der Zerstörung des Instituts 1933 praktizierte er zunächst unter verschiedenen Adressen in Berlin, aber spätestens 1936 bemühte er sich um die Auswanderung nach Schweden. Die Bemühungen Abrahams waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt – sein Antrag auf Aufenthaltsgenehmigung wurde von der obersten Sozialbehörde in Stockholm abgelehnt.

Nach einem erneuten Aufenthalt in Berlin zog Felix Abraham dann im Frühjahr 1937 nach Italien, um sich dort an einer Universität einzuschreiben. Wenige Monate später – am 8. September 1937 – nahm er sich unter bislang ungeklärten Umständen in Florenz das Leben. Sein Grab auf dem dortigen Cimitero Israelitico di Caciolle konnte erst im letzten Jahr ermittelt werden.

Mit dem Stolperstein, den Gunter Demnig am 12. November 2016 verlegt hat, gibt es nun auch in Berlin einen Gedenkort für Felix Abraham – in der Stadt, in der Abraham als Arzt wirkte und in dessen geistig-kulturellem Klima er als Wegbereiter der frühen Transgender-Bewegung um 1930 Bahnbrechendes leisten konnte. Die Zeremonie fand bei strahlendem Sonnenschein statt und war gut besucht. Für die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft sprach Raimund Wolfert, musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch liturgische Gesänge von Dov-Bernhard Galmor-Geier.