Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft

What would you say it is – Nachrichten vom Weltuntergang

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Im Rahmen der Ausstellung What Would You Say It Is? Nachrichten zum Weltuntergang 2012 entwickelte die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft zusammen mit dem Kuratorinnenkollektiv randomrelevance die Präsentation historischer Schriften zum Thema „Liebe”. Die Auswahl vereint zur Schaffenszeit Hirschfelds (1868–1935) sowie kurz nach seinem Tod erschienene Werke aus Wissenschaft, Aufklärung und Populärkultur. Einige dieser Bücher sind von Hirschfeld selbst verfasst und beinhalten seine wichtigsten sexualwissenschaftlichen Positionen, wie die Theorie der sexuellen Anziehung. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit versuchte er, den Kampf für sexuelle Selbstbestimmung, Entpathologisierung und Entkriminalisierung sexueller Minderheiten, auf eine naturwissenschaftliche Grundlage zu stellen.

Zusammen mit den anderen bis 1932 veröffentlichten Werken geben die Dokumente Einblicke in den Stand der sexualwissenschaftlichen Diskurse jener Zeit. 1933 wurden Hirschfelds Schriften durch die Nationalsozialisten verboten, seine Publikationen anlässlich der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 öffentlich verbrannt und das von ihm gegründete Institut für Sexualwissenschaft vandalisiert und geschlossen. Die hier gezeigten Bücher späterer Erscheinungsjahre dokumentieren die Ideologisierungen der Wissenschaften und die Instrumentalisierung der sexuellen Aufklärung für rassistische Ziele in der Zeit des Nationalsozialismus.

LET’S TALK ABOUT LOVE

Lesung und Gespräch zur Liebe

Mit Rainer Herrn (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, Institut für Geschichte der Medizin der Charité) und den Künstler_innen Florian Goeschke und Eske Schlüters, moderiert von randomrelevance. Es liest: Oliver Dresselhaus

LET’S TALK ABOUT LOVE. Am 14. Februar, Valentinstag und 312. Tag vor dem Weltuntergang, laden wir herzlich zu Lesung und Gespräch zur Liebe im Rahmen der Ausstellung What Would You Say It Is? Nachrichten zum Weltuntergang 2012. Fragen nach der sozialen, kulturellen, historischen und politischen Verfasstheit von Liebe und Sexualität, nach der Bedeutung (sexueller) Selbstbestimmung heute und ganz allgemein danach, wie wir leben und lieben wollen, werden Themen des Abends sein. Impulse für die Diskussion unter den Künstler_innen der Ausstellung, dem Wissenschaftler Rainer Herrn und unseren verehrten Besucher_innen sollen kurze Fragmente aus den ausgestellten historischen Schriften zum Thema Liebe aus Wissenschaft, Aufklärung und Populärkultur geben.